Mich wundert immer wieder, daß diese Themen erst dann öffentlich werden, wenn der Patron geht oder gehen muß. http://goo.gl/tqT5l Vorher wird er hofiert, bekommt Küßchen von Angela und hält Händchen mit Sirkoza. Machen sich diese Menschen nicht zu Mitwissern und Mittätern? Denn sie dürften nicht sagen, daß sie von Nichts nichts gewußt haben.
Viele Grüße, Fritz ________ Die allgemeine Meinung ist nicht immer die wahrste. (Giordano Bruno, ital. Philosoph, 1548-1600)
tja und dazu kommen all die superschlauen Gutmenschen und Bösmenschen, die nun entweder Horrorszenarien vom Untergang des bösen, bösen Abendlandes beschreiben oder die es ja sowieso immer gewusst haben - jedoch regelmässig ihren Hintern in den Sand am Roten Meer bewegt haben, Nilkreuzfahrten machten und sich erfreuten, wie ach so freundlich und höflich und vor allem GEBILDET diese Ägypter sind (logisch, die Elendsviertel haben diese Touristen ja auch nie gesehen) und vor allem wie BILLIG der Urlaub dort ist ...ja und man konnte sich da ja auch sooo sicher fühlen ... nun aber plötzlich sind diese Ägyptenkenner alle die grossen Kenner der politischen Lage dort, es ist zum Kotzen!!!!
Einmal geht es in der internationalen Politik um Beziehungen zwischen Staaten. Auf dieser Ebene haben sich auch Europäische Politiker mit Hitler und Stalin getroffen. Das sollte man nicht als Händchen halten bewerten.
Etwas anderes ist es allerdings, wenn man jemanden politisch ins Boot holt. Und da ist es allerdings so, daß die USA federführend und ihr folgend Mubarak als verbündeten hofiert haben. Spätestens mit finanziellen Zuwendungen und den Waffenlieferungen hat man da eine Grenze überschritten. Es ist genau die selbe Grenze, die man im Fall Saddam Hussein und Bin Laden überschritten hatte. Man brauchte sie angeblich als Verbündete und schuf sich so Staatsfeinde Nummer 1.
Aber es ist die gleiche Masche wie mit China: Staatsbesuch mit einer Corona Geschäftemacher (Sorry ausgesuchte Vertreter unserer Wirtschaft) um nach kurzem, kaum vernehmbaren Gemurmel in die Staatsbankettserviette über Menschenrechte zur Tagesordnung überzugehen: "Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit" oder so ähnlich......
Moral ist eben was für einsame Philosophen und nix für Macher. DD
Donaldd hat geschrieben:nun fritz, man muß da differenzieren: Einmal geht es in der internationalen Politik um Beziehungen zwischen Staaten. Auf dieser Ebene haben sich auch Europäische Politiker mit Hitler und Stalin getroffen. Das sollte man nicht als Händchen halten bewerten.
Die von dir genannten Despoten wurden wirklich hofiert, um Unheil von sich selbst abzuwenden. Genutzt hat das dann doch nichts. Das war damals wie das Winseln des Hundes vor seinem Herrn, aus Angst. Wir sollten heute selbst entscheiden, wer unsere Freunde sind. Angela hat darauf schon geantwortet. Also handeln wir genauso unmenschlich wie sie, weil wir wegschauen.
Viele Grüße, Fritz ________ Versicherungsspruch: Da sich der Fußgänger nicht entscheiden konnte, nach welcher Seite er rennen sollte, fuhr ich oben drüber.
was mich bei der Empörung im Westen über Moubarak so irritiert ist die Tatsache, dass all die Jahre keiner was gesagt hat; nun aber wollen es alle ja schön lange gewusst haben? Das ägyptische Volk hat seine Zeit gebraucht, bis eine Generation herangewachsen war, um sich jetzt endlich aufzulehnen. Schaut man sich die Geschichte des Landes an, dann kann man nur ahnen, warum es so lange gedauert hat und welchen Mut diese Menschen, die sich da heute auflehnen, haben müssen: War das Land doch ständig von Königshäusern regiert und unterdrückt oder stand unter Fremdherrschaft.
Aber klar, die, die sich im Westen empören und den Zeigefinger oberlehrermässig heben, die waren ja immer auf der Seite des Volkes .... komisch nur, dass viele - gerade von den Linken und den Grünen - gleichzeitig immer noch Kuba und Fidel Castro bejubeln, der schliesslich auch nichts anderes als ein Despot und Diktator ist und schon lange nicht mehr weiss, wie weit weg sein Volk von ihm ist.
Meine Gedanken fand ich heute in einem Kommentar in der ZEIT wieder .... wobei ich noch einmal betonen möchte, dass das, was das ägyptische Volk da geleistet hat, der allerhöchsten Respekt gehört. Dass es bis zu einer wirklichen Demokratie noch ein weiter Weg ist, weiß man dort sicher besser als an irgend einem anderen Ort. Eine koptische Freundin und frühere Kollegin schrieb mir gestern aus Mansura: "Eine Demokratie werden wir in Ägypten erst haben, wenn in der Regierung an maßgebenden Positionen auch Kopten bzw Christen sitzen werden. Das junge Ägypten will das aber wir wissen nicht, was aus den alten Kadern noch kommen wird"
Aber wieder zurück zur Verwunderung darüber, dass es 30 Jahre keine keine Empörung über die Despoten in Tunesien oder Ägypten gab. Im Gegenteil: Diese Länder galten als besonders SICHER, eben WEIL die Regierung da alles im Griff hatte und so fuhr man denn eben auch gerne in diese Länder in den Urlaub. Warum haben all die Leute, die jetzt im Westen besonders laut krähen, so lange geschwiegen?